“Think global, eat local”
“Think global, eat local” – dieser Slogan ist zur zeit in aller Munde. Bei uns im Team ist dieser Leitspruch nicht nur aufgrund der vergangenen Erntezeit unserer Aroniabeeren ein wichtiges Thema, sondern steht auch im engen Zusammenhang mit unseren Konzept zum Thema Biologischer Anbau und Regionalität.
Nicht nur die diverseren Lebensmittelskandale in der Vergangenheit (siehe Gammelfleisch, BSE, Dioxin-Eier) sondern auch die qualvollen Bedingungen der Tiere in der Massenhaltung haben die Antennen der Verbraucher sensibilisiert und für ein Umdenken erst empfänglich gemacht. Wer der Natur und der Umwelt helfen und ein Ende der Hungersnöte unterstützten möchte, kann damit schon bei der Wahl und der Anzahl der Produkte, die er kauft, beginnen.
Volle Regale bis zum Ladenschluss
Wer kennt dieses Phänomen nicht: Man befindet sich im Supermarkt um die Ecke. Es ist eine halbe Stunde vor Ladenschluss und die Gemüse-, Obst- und Backwarenregale sind noch bis oben hin gefüllt. Vielleicht entdeckt man eine halbleere Bananenkiste; aber “schwups” eilt schon eine fleißige Mitarbeiterin hinzu und stapelt noch ein paar frische Früchte oben drauf. “Das erwarten die Verbraucher so” – solch oder andere Gründe bekommt man bei genauerem Nachfragen mitgeteilt. Ist das denn wirklich so? Verlangen wir Verbraucher auch kurz vor Ladenschluss ein volles Regal an Waren und Lebensmitteln? Was passiert mit den Lebensmitteln, vorrangig Früchte und Gemüse, die nach Ladenschluss nicht verkauft werden?
Eine Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab, das sich gerade einmal nur 17% der Befragten ein komplettes Sortiment kurz vor Ende der Geschäftszeit wünschen. Trotzdem sind volle Regale in Deutschland während der kompletten Öffnungszeit Gang und Gäbe. Ein Großteil der Lebensmittel welche nicht rechtzeitig verkauft wurden, landen danach auf dem Müll. So kann Lebensmittelabfall definitiv nicht eingedämmt werden. Laut der Umfrage von YouGov haben jedoch 52% der Befragten in den letzten zwölf Monaten versucht weniger Lebensmittel wegzuwerfen. Es gibt zahlreiche Methoden seinen Lebensmittelabfall einzudämmen – ein guter Start wäre die Möglichkeit von sogenannten Rumfort-Rezepten mit Lebensmitteln, die “rumliegen” und “fort” müssen. Diese sogenannte Resteverwertung, der prinzipielle Einkauf mit einer Einkaufsliste, das Sensibilisieren von MHD-Ware und das Verschenken von Lebensmitteln, die man nicht mehr benötigt, sind die ersten Schritte in die richtige Richtung.
Vorteile von lokalen Produkten
Eng im Zusammenhang mit “think global, eat local” steht auch der Slogan “support your local dealer”, denn beim Kauf von lokalen Produkten, schont man nicht nur aufgrund von geringeren Transportabgasen die Umwelt, sondern fördert auch die heimische Wirtschaft.
Laut einer DLG Studie aus dem Jahr 2011 entscheiden sich Verbraucher häufiger für regionale Produkte, also für Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau. Hier bleibt das Geld nach dem Einkauf in der Region und fließt nicht in globale Mega-Konzerne, die überwiegend gewinnorientiert arbeiten und sich dies auch in Mitarbeiter-Wertschätzung und Produktionsstandards auswirkt. Die Anbaumethoden, Tierhaltung und Personalkonditionen sind in Deutschland jedoch besser geregelt und unterliegen regelmäßigen Kontrollen.
Der Place-to-be für regionale Produkte
Wer ein Gesicht zu seinen regionalen Lieblingsprodukten benötigt, der kann den Einkauf regionaler Produkte mit seinem Wunsch perfekt auf einem Wochenmarkt in seiner Nähe verbinden. Hier bekommt man nicht nur lokal erzeugte Lebensmittel sondern kann mit Landwirten, Schlachtern, Imker und sonstigen Händlern aus der Region ins Gespräch kommen und alles über Anbau, Produktion und Herstellung erfragen. Auch Reformhäuser und Bioläden sind gute Anlaufstellen, um regionale, hochwertige und zum Teil auch Produkte aus biologisch kontrolliertem Anbau zu kaufen.